Bericht 7

 

28.09.

Auf nach Ciudad del Este in Paraguay! Kurz vor der Brücke noch kein Parkplatz, also mit dem wahnwitzigen Verkehrsstrom über den brasilianischen Zoll – keiner schert sich um uns und gleich dahinter – noch vor der Brücke fädeln wir uns wieder in den Rückstrom. Denn das ist das absolute Chaos und da möchte ich das Auto lieber nicht mit rein nehmen, deshalb gleich wieder kehrt. Auch hier schert sich wieder keiner der brasilianischen Zöllner um uns. Ein Radler strampelt vor uns her und gestikuliert wie wild, sieht aus als ob wir ihm folgen sollten. Um ein paar Ecken und in einem Hinterhof, auch Parkplatz genannt wird Platz für uns geschaffen. 15,- $ soll es kosten – unverschämt! Aber was soll der Touri schon machen in der Fremde? Haufenweise Taximopeds – ja, richtig gelesen – bieten sich an uns über die Brücke zu befördern. Wir lehnen dankend ab und sind froh als wir den Verkehr und die dazwischen herum wuselnden Taximopeds nachher auf der Brücke sehen. Das hätte ich und schon gar nicht Vivian rein nervlich überlebt!! Auf der anderen Seite der Brücke in Paraguay einfach durch den Zoll marschiert – keinen kümmert es. Und gleich beginnt der Tanz zwischen den Straßenhändlern die alle was verkaufen wollen. Ein Geschäft am nächsten. Jedes zweite verkauft hauptsächlich Elektronik aus Japan, dazwischen Handy-Shops. Straßenhändler verkaufen alles, Werkzeug, Toilettenartikel, Parfum, Angelgerät, und, und, und. Dauernd kommt einer mit einem Zettel und will uns in einen Laden lotsen. Wir versuchen höflich abzuwehren und suchen in verschiedenen Läden nach der richtigen Kamera. Viele alte Modelle sind da vertreten. Wir handeln und testen. Wenn die Verkäufer merken, dass wir den Laden verlassen und uns noch weiter umschauen wollen sinkt der Preis rapide. Aber einer hat uns dann auf sehr geschickte Weise doch irgendwie gefangen – Libanese – ! Wir leisten uns eine Olympus Comedia C – 765 Ultra Zoom, können noch eine 256 Mb Karte, Ladegerät fürs Auto, Tasche etc. rausschlagen und ich bin überzeugt er (der Händler) hat das Geschäft dieses Monats gemacht. Relativ gesehen, denn nur von Laufkundschaft leben diese  hunderte von Läden sicher nicht. Aber auch wir haben einiges gegenüber dem Preis in Deutschland eingespart. Für Vivian gibt’s noch ein Parfum und dann nichts wie weg hier bevor wir noch mehr Geld los werden! Auf dem Weg zur Brücke und auf der selben absolut chaotischer Verkehr. Auf der Brücke plötzlich hektisches Gerenne von Jugendlichen mit großen fest verklebten Kartons auf dem Rücken. Ein Stück weiter (wo die Brücke wieder über Land steht) werden diese durch ein Loch im schon oft reparierten (geschweißten) Zaun ca. 15 m in die Tiefe geworfen und unten stehen schon die Kumpel welche das Schmuggelgut weiter transportieren. Wir werden nicht kontrolliert. Ab und zu wird mal ein Kleintransporter raus gewunken, hinter den Zöllnern stapeln sich die Zigarettenkisten. Aber ich schätze das sind vielleicht 5 % von dem was durch kommt. Diese Kontrollen kommen uns vor wie eine Alibifunktion. Wir machen uns voller Eindrücke auf den Rückweg zum Camping.

Nach kurioser Besichtigung von ein paar witzigen Steinformationen in einem sog. Nationalpark sind wir dann nach Curitiba (970 m hoch) und von dort über eine holprige, kurvenreiche, unglaublich schöne Strecke durch den Regenwald runter zur Küste gefahren. Zwischen unbewohnten Ferienhäusern und Meer haben wir übernachtet, sind durch grauslige Ferienorte und einsame, schöne Fischerdörfer gen Süden am Meer entlanggefahren. Mit der Fähre über Lagunen, üble Dreckstraßen entlanggetuckert aber kein Camping den wir bzw. Vivian jetzt gerne hätte war in Sicht. Also weiter auf der  sog. Autobahn und mal wieder zum Meer hin abbiegen. Wie der Ort hier heißt wissen wir nicht, die Karte ist schlecht, aber der gefundene Campingplatz ist ideal! Eine kleine Bucht mit herrlicher Brandung, bestem Strand, 4 Super-Kneipen, ein paar höllisch schönen Ferienhäusern (wir sollten uns hier nach den Preisen für die am Meer liegenden freien Grundstücke erkundigen!) und wir sind die einzigen hier auf dem  sauberen Camping, stehen direkt am Strand und genießen diesen absoluten Luxus! Darauf erst mal einen Caipi in der Kneipe – nein es ist ein gutes Restaurant wie wir uns am folgenden Tag beim Mittagessen überzeugen können! Es geht uns s a u -  gut!!! Wenn das Wetter mitspielt bleiben wir noch eine Weile. Fahren wir Morgen weiter? Vielleicht. Wohin? Weiß noch nicht, werden wir sehen! Noch Fragen? Ja: Ist der Weißwein schon kühl, die Mango schon geschält? Wie hat dir die Maracuja geschmeckt? Tudo bem, boa noite! Und ich weiß wie der Traumstrand heißt: Estailarinio.

7.10.04

Oktoberfest in Blumenau! Die Festwiese haben wir nach langem Fußmarsch erreicht. Doch da war ja noch gar nichts los. Riesenrad, Karussells alles wartet auf den Ansturm auch die Shops sind noch verlassen. Deshalb zurück zum Biergarten in der Stadt, wo wir uns Eisbein mit Sauerkraut bestellen. Dazu ein EISENBAHN Pils. Schmeckte ganz gut! Am Abend ging’s dann los. Festumzug mit lauter Dirndl und Trachtenanzügen , dazu deutsche Musik. Das ist also Oktoberfest in Brasilien. (Peter)